
So machen Vorträge Spaß! Wir präsentieren drei Geschichten über eigensinnige Baudenkmäler aus den 1920er Jahren
(In Kooperation mit Roswitha Steinbrink und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz)
Jede Zeit hat ihre spezifischen wirtschaftlichen, technischen, gesellschaftlichen, politischen und geistigen Rahmenbedingungen, die sich prägend auf die Baugeschichte auswirken. So erzählen Gebäude, die vor vielen Jahrzehnten entstanden und heute wichtige Bestandteil unserer Alltagsumgebung sind, von der Zeit ihrer Entstehung.
Der Kulturhof Velbrück lädt Sie zu einem spannenden Architekturvortrag mit Thomas Brandt ein.
1) Auf einem preußischen Festungsturm, der „Bastei“, direkt am Rhein in Köln, wird von 1923 bis 1924, kurz nach Weltkrieg und verheerender Inflation, von dem jungen Architekten Wilhelm Riphahn ein „supermodernes“ Aussichtsrestaurant errichtet. Seine expressionistischen Formen schließen die Kölner bald ins Herz und machen den kleinen Bau zum Teil ihrer Heimatgeschichte. Er inspiriert Dichter und wird zum Treffpunkt für Stars und Sternchen …

2) 1929 bis 1930, zu Beginn der Weltwirtschaftskrise, entscheidet sich die evangelische Kirche in Essen zum Bau eines neuen Gottesgebäudes, das besonders günstig und funktional sein soll. Otto Bartning, einer der führenden Kirchenbaumeister der Protestanten, eigentlich Jurymitglied für den Architekturwettbewerb, wird bald zum Entwerfer des neuen Kirchenbaus, der bald spöttisch „Tortenkirche“ genannt und zu den wichtigsten Sakralbauten des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Der Spitzname erklärt sich sofort, wenn man das Foto sieht:

3) Sechs Jahre, von 1929 bis 1935, braucht der erfolgreiche Bauingenieur Angelo Invernizzi aus Genua, um mit Freunden seinen Traum von einem Ferienhaus in seinem Heimatdorf zu verwirklichen, das drehend dem Lauf der Sonne folgt, so wie es die Köpfe der Sonnenblumen tun, die „Villa Girasole“. Die Mechanik funktioniert bestens und doch findet sich niemand, der den Prototyp zum Anlass für eine Reihenfertigung nimmt.

Was Sie über den Vortragenden Thomas Brandt wissen möchten:
1954 geboren in Bremen. Studium der Kunstpädagogik und Kunstwissenschaft an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf. Referendariat und kurzzeitige Erfahrung als Kunsterzieher. Zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunstsammlung Nordrhein-Westphalen in Düsseldorf. Fast zwanzig Jahre lang Aufbau und Leitung einer städtischen Kunst- und Theaterschule mit Galerie- und Bühnenprogramm in Neuss. Seit 2007 tätig als Autor, Künstler und in der Kunstvermittlung mit Schwerpunkt
Architekturgeschichte.
Wann? Donnerstag, 3.4.2025, 19:00 Uhr.
Wo? Kulturhof Velbrück, Meckenheimer Str. 47, 53919 Weilerswist-Metternich
Der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen (… diese gehen an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz).
Anmeldung: Bitte melden Sie sich an bei m.thien@velbrueck.de