Die Eifeler Wasserscheide trennt seit Millionen Jahren die abfließenden Wasser in Richtung Mosel, Rhein und Maas und ist das Herz der charakteristischen Eifellandschaft mit Hochflächen, die von tiefen Tälern durchschnitten sind. Seit der menschlichen Siedlungsgeschichte ist sie eine politische, sprachliche und kulturelle Grenze. Sie trennte das römische Untergermanien von Obergermanien, Kurköln von Kurtrier, den niederfränkischen Sprachraum vom Moselfränkischen und ist heute die Landesgrenze zwischen NRW und Rheinland-Pfalz.
In der 1. Staffel wandert Achim Konejung mit der Kamera und seinen Experten die Fluss- und Bachläufe entlang, die sich nach Norden in die Erft entwässern, die wiederum bei Neuss in den Rhein mündet: Swist, Steinbach, Erft, Veybach, Rotbach, Vlattener Bach, Neffelbach. Mit dabei sind u.a. der Journalist Dr. David Eisermann, der Historiker Hans-Gerd Dick und KünstlerInnen, die an den Gestaden leben, wie z.B. die Autorin Regine Brühl aus Bad Münstereifel und der Keldenicher Autor Norbert Scheuer. An neuralgischen Punkten stehen weitere Interviewpartner:innen aus den Bereichen Archäologie, Kulturgeschichte, Forst- und Landwirtschaft oder Ökologie Rede und Antwort: unterhaltsam und lehrreich, mit Geschichte(n) und Anekdoten.
Die Wanderungen führen entlang der Wasserläufe zu historischen Orten, wie zum Beispiel den Resten der römischen Wasserleitungen und dem römischen Straßensystem, zu mittelalterlichen Motten, Burgen und Mühlen. Sie führen zu Spuren der jüngeren Geschichte wie dem Braunkohle-Abbau bei Zülpich, den Relikten des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges und zu Orten, an den die Jahrhundertflut 2021 getobt hat. Aber auch mystische und mythische Orte kommen in den Fokus, wie zum Beispiel die zahlreichen Matronentempel und keltischen Heiligtümer in der Voreifel.
Und schließlich wagt sich das Team an die großen Fragen, die bis heute die Region bewegen: War Cäsar in der Nordeifel und belagerte hier die Eburonen? Schlug Chlodwig die Alemannen tatsächlich 496 bei Zülpich-Langendorf auf der Heide? Und: Lebten die Nibelungen am Neffelbach, der ihnen, den Niflungen aus der Thidreckssaga, den Namen gab? – Spannende Fragen, auf die es definitiv eine Antwort geben wird!
In Folge 7 wandern wir mit dem Schriftsteller Norbert Scheuer rund um seinen Wohnort Keldenich, in dem und um dem herum alle seine Romane spielen (u.a. „Kall, Eifel“, „Winterbienen“, „Überm Rauschen“, „Mutabor“).
Wir reden über Literatur und Landschaft, die Definition des Mittelpunkts der Welt und was der Autor benötigt, um einen guten Roman zu schreiben. Achim Konejung wirft ein, dass der Schriftsteller eine Art literarischer Bergmann ist, der aus der Tiefe des Bodens Geschichten ausgräbt, woraufhin Norbert Scheuer zum Pingenfeld auf der Keldenicher Heide führt, auf dem bereits seit über 2000 Jahren Eisenerz abgebaut wird. Die Gruben und Stollen – Eifeler Unterwelten – entpuppen sich als ein Ort, an dem sich die Familienwege Konejungs und Scheuers vermutlich vor 150 Jahren kreuzten. Der Auswurf des Bergwerks als eine Halde voller spannender Geschichten.
In der neuesten Folge geht es mit Autor und Kulturjournalist Dr. David Eisermann auf die Spuren der Nibelungen. Der Germanist und Privatgelehrte Heinz Ritter-Schaumburg stellte 1981 in seinem Buch „Die Nibelungen zogen nordwärts“ die These auf, die Geschichte von Neid, Eifersucht, Intrige und Mord habe sich nicht in Worms, sondern in der Zülpicher Börde zugetragen. David Eisermann erzählt, wie Wagner die Nibelungen zu Weltstars machte und warum der Ursprung von „Game of Thrones“ in der Voreifel liegt. Worauf Konejung kurz und knapp feststellt: Die Geschichte der Niflungen am Neffelbach ist die „Mutter aller Eifelkrimis“!
Diesmal geht es mit Krimiautor und Verleger Ralf Kramp durch Bad Münstereifel. Vom ehemaligen Erzbischöflichen Konvikt, wo er die wichtigsten Schuljahre verbrachte, geht es in die schwer von der Flut mitgenommene Innenstadt. Wir sehen die immer noch zerstörte Buchhandlung, Mütters, aber auch hoffnungsvolle Spuren des Wiederaufbaus. Mit Guiding–Dog Luna, von Ralf Kramp liebevoll „Inspektor Wuff“ genannt, suchen wir die historische Flutmarke von 1416. Nach einem Gang entlang der Erft sind wir zu Gast im Café „T“, wo alles dafür getan wird, um am 14. Juli, dem zweiten Jahrestag, die Wiederöffnung zu betreiben. Am Werther Tor, dem Ende des Stadtrundgangs, reden wir über den neuen, elften Herby Feldmann Krimi, „Blaues Blut“.
Zusammen mit Winzer Thorsten Melsheimer wandert Autor Achim Konejung über die historische Fluren und Gemarkungen des Voreifeler Weinbaus und beschreibt, wie er anhand von alten Karten und Urkunden die verschiedenen Lagen recherchierte. Über viele Jahrhunderte war der Weinbau in der Region zwischen Börde und Eifel weit verbreitet, bevor politische und klimatische Veränderungen ihm Anfang des 19. Jahrhunderts ein abruptes Ende setzten. Thorsten Melsheimer, der das biologisch-dynamische Familienweingut in Reil an der Mosel in der fünften Generation leitet, erklärt die unterschiedlichen Formen des Rebschnitts, der Weinerziehung und vom Kampf gegen invasive Pilzkrankheiten. Und am Ende der Tour, die bei minus 12 Grad durch die tief verschneiten Hänge an der Wasserscheide Rhein-Maas führt, wartet auf den Moselwinzer eine handfeste Überraschung – ein frisch angelegter Bio-Weinberg!
Achim Konejung und Hans-Gerd Dick sind wieder unterwegs mit spannender Geschichte und spannenden Geschichten: Heute geht es um die sagenumwobene Chlodwigschlacht bei Zülpich (496), die Zeitenwende von der Antike zum Mittelalter. Die beiden kulturhistorischen Wanderer treffen auf eine kleine archäologische Sensation: den Fund der römischen Wasserleitung nach Tolbiacum, und suchen anschließend am Neffelsee nach dem Loch Ness-Ungeheuer der Voreifel. Es wird spannend – und sehr lehrreich… Vorhang auf!
Diesmal geht es mit Historiker Hans-Gerd Dick und Autor Achim Konejung von der Quelle des Neffelbachs durch das obere Neffeltal bis Juntersdorf. Auf unserer Wanderung stoßen wir auf besondere Ortschaften: Wir suchen das Schlachtfeld des Kampfes von Ambiorix und den Eburonen gegen Caesars Legionen, lernen anhand der Geschichte der zwei Schneeflocken die Bedeutung der Rhein-Maas-Wasserscheide kennen, finden mitten im Nichts einen einsamen Bahnhof und staunen über den Anblick des Abraumbergs einer früheren Tagebaugrube. Am Ende der Wanderung gelangen wir an den vermuteten Ort der berühmten Chlodwig-Schlacht von 496.
Wir starten an der Erftquelle und sehen schon hier die verheerenden Auswirkungen der Jahrhundertflut von 2021. Anschließend erklimmen wir mit Achim Konejung den Michelsberg und treffen mitten auf der Wasserscheide, deren geographische und kulturhistorische Bedeutung uns erläutert wird, auf ein unerwartetes Kleinod: die Michaelskapelle. Ist deren Glockenturm in Wirklichkeit ein alter römischer Wachturm, ein Überrest des Limes?
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